Aufstehen ohne Wecker ist schon schön. Allerdings werde ich auch noch immer relativ früh wach. Das alte Leben ist noch nicht wirklich abgehakt. Zu Gunsten der anderen Crewmitglieder lese ich noch zwei-drei Seiten. Dann ist es 09:00 Uhr und Zeit zum Aufstehen. Hunderunde, alles zusammen räumen und gegen 09:30 Uhr fahren wir in Karpacz los, mit dem Ziel Wroclaw. 133 Kilometer und 2 Stunden und 28 Minuten später sind wir auf dem Camping Stadion Olimpijski Nr. 117. Der Platz kostet incl. Strom 140 Zloty. für zwei Erwachsene. Hunde sind inclusive. Sanitär ist in Containern und schon in die Jahre gekommen, aber sauber. Nach der Ruhe der Abgeschiedenheit in Karpacz muss man sich erst an die innerstädtische Geräuschkulisse gewöhnen.

Von der erstmaligen Erwähnung um das Jahr 98 bis heute schreibt diese Stadt eine bewegte Geschichte. In der Altstadt reihen sich zahlreiche Kirchen aneinander, jede beeindruckender als die vorherige. Unsere Besichtigungsrunde dauerte demzufolge auch gute vier Stunden und wir sind beide Pflastermüde. Wir haben uns entschieden, die Fellnasen im Felix* zu lassen. Ein Vorteil dabei: Der Camper steht im Schatten unter Bäumen. 

Eine besonders bewegende Geschichte ist die von Stalin befohlenen Ermordung von 22.000 polnischen Offizieren, Polizisten und anderen Kriegsgefangenen. Im Jahr 1999 stiftete die Vereinigung der Nachkommen der Opfer dieses Mahnmal, um den Ermordeten die Ehre zu erweisen und ihrer zu gedenken.