Riksväg 66
08.09. - Ein Schreck am Morgen: Als Gabi aus dem Mobil steigt, steht sie plötzlich einem Schäferhund gegenüber. Der Hund gehört zur polnischen Campergruppe und zeigt sich äußerst neugierig. Doch als Odin aus dem Mobil springt, zieht sich der Vierbeiner lieber zurück. Nach einer kurzen Hunderunde packen wir alles zusammen und machen uns auf den Weg zum nächsten Zwischenstopp: der Einkauf in einem riesigen Einkaufszentrum. Anschließend fahren wir ein Stück weiter, um bei einem zweiten Halt in Ruhe zu frühstücken. Am frühen Nachmittag erreichen wir, bei herrlichsten Sonnenschein, schließlich unseren Übernachtungsplatz – ein geschotterter Platz am Rand einer wenig befahrenen Straße. Der Ort verspricht eigentlich eine ruhige Nacht, doch von Anfang an haben wir massiv mit Mücken zu kämpfen. Für unsere Fellnasen gibt es hier leider keine Möglichkeit für eine ausgedehnte Gassirunde.
Noch immer auf der Flucht vor den Mücken, machten wir uns zügig auf den Weg zum Ockelbo Älgpark. Dort mussten wir allerdings feststellen, dass der Park aufgrund der Brunftzeit geschlossen war. Stattdessen nutzten wir die Gelegenheit, um die Hunde auszuführen und ein ausgiebiges Frühstück zu genießen. Danach ging es weiter nach Nusnäs, zur bekannten Manufaktur Nils Olsson Dalahästar. Das Dalapferd (schwedisch: Dalahäst) ist eine aus Holz geschnitzte Pferdefigur, die ursprünglich in der Region Dalarna gefertigt wurde. Heute steht das Dalapferd als ein typisches Symbol für ganz Schweden. Nach einer weiteren Hunderunde und natürlich einem Besuch in den Souvenirgeschäften entschieden wir, die Nacht hier zu verbringen.
Die Sonne scheint und es sieht ganz so aus, als würde das Wetter auch so bleiben. Für den heutigen Tag haben wir unsere Route in mehrere Etappen unterteilt. Zunächst fahren wir 53 Kilometer nach Leksand zur Knäckebröd AB, wo wir uns ein leckeres Frühstück gönnen und durch den Laden schlendern. Wenn man Knäckebrot mag, ist ein Besuch hier ein absolutes Highlight. Im Anschluss geht es 51 Kilometer weiter, um die Falu Gruva zu besichtigen. Die Falu Gruva, ein historisches Kupferbergwerk in Falun, Schweden, wurde über 1.000 Jahre lang betrieben, bis der Abbau 1992 eingestellt wurde. Einst war sie die größte Kupfermine der Welt und lieferte zwei Drittel des europäischen Kupfers, was Schweden zu einer führenden Industriemacht machte. Heute gehört sie zum UNESCO-Welterbe und ist ein beeindruckendes Zeugnis der Industriegeschichte. Von dort fahren wir 101 Kilometer weiter zu unserem heutigen Übernachtungsplatz, Flogbergets Gruva. Dieser ehemalige, mittlerweile überflutete Tagebau spielte einst eine bedeutende Rolle in der schwedischen Bergbaugeschichte. Heute dient er als Ausgangspunkt für einen Bergbaulehrpfad, der zu noch trockenen, miteinander verbundenen Tagebauen führt. Am Nachmittag haben wir eine schöne Runde mit den Hunden gedreht, uns einen Kaffee gegönnt und den Tag entspannt ausklingen lassen. Am frühen Abend zog schließlich Regen auf, was der Stimmung jedoch keinen Abbruch tat.
Wir starteten den Tag zwar ohne Regen und nutzten die Gelegenheit, mit den Hunden eine Morgenrunde zu drehen und die Grube mit der Kamera zu erkunden, doch der Regen ließ nicht lange auf sich warten. So ließen wir uns noch etwas Zeit, frühstückten gemütlich und machten uns anschließend auf den Weg nach Uppsala.
Fun Fact: Heute sind wir die schwedische Version der "Route 66" gefahren. Zugegeben, es war nicht die berühmte Route in den USA, aber dafür warteten entlang des Wegs immer wieder Musiker aus Blech auf uns. Die "Plåtmusiker" (Blechmusiker) entlang der schwedischen Reichsstraße 66 sind das Werk des Künstlers und Blechschlossers Paul "Pålle" Elgström. Ursprünglich wurden die Skulpturen entlang der Strecke zwischen Västerås und Fagersta platziert. Auf Anweisung des Trafikverket, der schwedischen Straßenverkehrsbehörde, mussten sie jedoch entfernt werden. Heute befinden sich die Figuren auf privaten Grundstücken in unmittelbarer Nähe der Straße. Diese Flächen wurden großzügig von Grundstücksbesitzern zur Verfügung gestellt, sodass die "Plåtmusiker" weiterhin eine beliebte Attraktion der Region bleiben.
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