Mit Beginn der fünften Woche merke ich deutlich, wie gut wir uns mittlerweile als Team eingespielt haben und wie problemlos die Abläufe sich gestalten. Der Aufbruch am Vormittag läuft so routiniert und stressfrei ab, dass wir kaum noch darüber nachdenken müssen. Heute steht eine Fahrt nach Olsztyn an – eine Strecke von insgesamt 240 Kilometern, für die wir bei normalem Verkehr etwa 4 Stunden und 48 Minuten benötigt haben. Die Fahrt erweist sich dabei als durchaus abenteuerlich und hält einige Überraschungen für uns bereit. Unser erster Halt ist der Stellplatz am Pirat Spa. Doch nach nur 30 Sekunden vor Ort wird uns sofort klar: Hier können und möchten wir nicht bleiben. Die Atmosphäre wirkt einfach nicht einladend. Also machen wir uns direkt wieder auf den Weg. Der nächste Versuch führt uns zum Masuren Camping 173, erreichbar nur über unbefestigte Straßen und kilometerlange, teils holprige Feldwege, die wir mit einer Höchstgeschwindigkeit von gerade einmal 10 km/h bewältigen. Doch angekommen erwartet uns eine herbe Enttäuschung: Ein Schild teilt uns mit, dass „der Platz dauerhaft geschlossen“ ist. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als weiterzufahren und unser Glück beim dritten Ziel, dem Campingplatz Ukiel (N 53° 47' 12" E 20° 23' 51"), zu versuchen. Die Umgebung dort ist landschaftlich wirklich reizvoll und besticht durch einen nostalgischen Charme, der mich sofort an alte Ferienlager aus meiner Kindheit erinnert. Leider mangelt es hier jedoch an grundlegender Infrastruktur. Weder gibt es ordentliche Toiletten, noch sind die Duschen hygienisch akzeptabel. Zum Glück, und das ist wirklich ein Segen, sind wir mit allem Nötigen im Auto ausgestattet, sodass es für eine Nacht absolut ausreichend ist. Die Kosten für eine Übernachtung betragen 80 Zloty.