Da wir bereits gestern Abend alles abgebaut und sicher verstaut haben, gestaltet sich unser Aufbruch nach Gdansk heute Morgen unkompliziert. Nur noch das Stromkabel einpacken, Felix* von den Hubstützen ablassen und die Rechnung begleichen – drei Übernachtungen, alles inklusive, für 345 Zloty. Bevor es losgeht, machen wir noch einen kurzen Stopp beim Lidl. Die Fahrzeit beträgt etwa 60 Minuten für 63 Kilometer. Unser Ziel: Campingplatz Nr. 114 Park Stogi. Der erste Eindruck? An manchen Stellen wirkt es recht eng. Doch wir finden einen Bereich mit großzügigeren Parzellen, die auch ausreichend Schatten bieten – perfekt für unseren Aufenthalt. Wir haben uns die ACSI-Card zugelegt und können für 21,-€ die Nacht incl. Strom stehen. Wir bezahlen für vier Übernachtungen mit Strom und Kurtaxe 520 Zloty. Die Sanitären Anlagen des Platzes sind modern und sauber.

Nach einer gemütlichen Kaffeepause und etwas Entspannung haben wir uns mit den Hunden auf eine ausgiebige Tour durch den Wald begeben. Odin hat dabei einen Ball entdeckt, der seine Aufmerksamkeit fesselte und den Spaziergang perfekt abrundete. Nun liegt er entspannt vor dem Camper und widmet sich voller Hingabe seiner liebsten Beschäftigung: den Ball auseinanderzunehmen. Hier gibt es zahlreiche Wege und weitläufige Wälder, die ideal für Spaziergänge mit Hunden sind.

Auf dem Weg zum Abwasch begegnete Gabi einem Fuchs. Die Aufregung war groß – zumindest für Gabi.

Unser Tag beginnt um 08:00 Uhr, doch schon bald läuft alles anders als geplant. Odin bekommt seit zwei Tagen Schmerzmittel, was zu leichtem Durchfall führt. Das bedeutet auch nächtliche Gassirunden für mich. Am Morgen beratschlagen wir uns kurz und treffen die Entscheidung: Ein Besuch beim Tierarzt ist notwendig. Ich finde eine Praxis in der Nähe und mache mich mit Odin auf den Weg. Für die 1,6 Kilometer benötigen wir satte 45 Minuten. Um 10:00 Uhr angekommen, übernimmt die Tierärztin freundlicherweise die Organisation im Wartezimmer, damit wir als Erste dran sind – denn mit Odin bleibt dort kein Platz mehr für andere. Die Diagnose: Eine Entzündung an Odins rechtem Vorderfuß, vermutlich verursacht durch einen Fremdkörper, der sich entzündet hat. Er bekommt zunächst eine Schmerz- und eine Antibiotika-Spritze. Zusätzlich verschreibt die Ärztin Antibiotika-Tabletten, ein Pflegemittel zur Reinigung der Pfote und ein weiteres Präparat gegen die Entzündung im Ohr. Insgesamt bezahle ich 79,- €. Ein absolut fairer Preis, besonders für diese umfassende Behandlung. Auf dem Rückweg beginnt es zu gewittern, und die ersten Regentropfen fallen. Zum Glück wirkt das Schmerzmittel, und Odin kann wieder besser laufen. Gerade als wir den Felix* erreichen, öffnet der Himmel seine Schleusen und der Regen prasselt nieder. Mit letzter Kraft schaffen wir es ins Trockene. 

Mittwoch, endlich schaffen wir es in die Altstadt zu fahren. Mit dem Bus T8 fährt man kostenlos ca. 20 Minuten bis in die Innenstadt. Danzig ist für uns die bisher schönste Stadt die wir in Polen besucht haben. Man sieht deutlich den Einfluss der Hanse, wir sind begeistert und genießen die Stunden in der Stadt.

Donnerstag, der Beginn der sechsten Woche unserer Rundreise durch Polen. Nach einer regnerischen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns erneut auf den Weg in die Stadt. Diesmal erkunden wir die Innenstadt von einer anderen Seite und entdecken weitere Kirchen sowie einige interessante Bauwerke. Der Mittag in der Stadt ist allerdings etwas anstrengend: Touristenführer bieten ihre Dienste aufdringlich an, und vor den zahlreichen Restaurants wetteifern Werber um Gäste. Dennoch bleibt Danzig absolut empfehlenswert – die Stadt hat ihren ganz eigenen Charme. Zurück auf dem Campingplatz wurde der Tag dann zum „Tier-Tag“ – nicht zu verwechseln mit einem Zoobesuch, denn Zoos meiden wir. Zuerst entdeckten wir Wildschweine am Lidl, später schlängelte sich eine Ringelnatter direkt vor meine Füße, und schließlich sahen Gabi und Floki noch ein quirliges Eichhörnchen. Ein ereignisreicher Tag! Es ist 20:00 Uhr und es regnet.