Trollforsen
Planänderung. Ursprünglich wollten wir, nach den entspannten Tagen in Sangis die Arctic Moose Farm zu besuchen, um Elche aus nächster Nähe zu erleben. Leider wurde der Park aus Altersgründen vom Betreiber aufgegeben, und es hat sich kein Nachfolger gefunden. Daher änderten wir unsere Route und fuhren weiter zum Polcirkeln, um den Polarkreis auch in Schweden zu überqueren – diesmal in Richtung Norden. Vor Ort stellten wir jedoch fest, dass es außer einer mit zahlreichen Stickern verzierten Tafel und einem Rastplatz direkt an der Straße nicht viel zu sehen gab. So entschieden wir uns, die Reise fortzusetzen und am nördlichen Ende des Muddus-Nationalparks auf einem abgelegenen Schotterplatz zu übernachten. Der Platz liegt etwas abseits der Straße, umgeben von purer Natur – perfekt für eine ruhige Nacht. Auf unserer Fahrt, die insgesamt 252 Kilometer umfasste, passierten wir die Stadt Kalix. Dort nutzten wir die Gelegenheit, unsere Vorräte aufzufüllen und die Kirche von außen zu besichtigen.
Wir haben wunderbar geschlafen und sind gegen 09:30 Uhr erfrischt in den Tag gestartet. Nach unserer Morgenroutine haben wir gemütlich gefrühstückt, bevor wir uns auf den Weg zu den Trollforsen gemacht haben – einem beeindruckenden Naturschauspiel mit tosenden Stromschnellen. Auf dem Weg zu den Stromschnellen haben wir etwa 10 Kilometer hinter der Stadt Jokkmokk einen Stopp eingelegt und dabei bereits zum vierten Mal den Polarkreis überquert – diesmal wohl endgültig, zum letzten Mal auf dieser Reise. Die Fahrt zu den Stromschnellen war insgesamt ein echtes Abenteuer: Rund 25 Kilometer fuhren wir über verschlungene, ausgefahrene Schotterstraßen quer durch den Wald. Doch zu Ehren der Schweden muss man sagen, dass der Weg hervorragend ausgeschildert ist. Jetzt verbringen wir die Nacht in der Nähe des Flusses und lassen uns vom beruhigenden Rauschen der mystischen oder magischen Stromschnellen verzaubern.
Die Nacht an den Stromschnellen war bemerkenswert still – weit entfernt von jeglicher Zivilisation und unter einem dicht bewölkten Himmel. Die Dunkelheit war so tief, dass selbst die Hunde keinen Drang verspürten, nach draußen zu gehen. Unsere Polarlicht-App zeigte eine 98-prozentige Wahrscheinlichkeit für Nordlichter an. Doch die dichten Wolken machten jede Beobachtung unmöglich, und das faszinierende Naturschauspiel blieb uns verborgen. Nach einem entspannten Frühstück am Morgen machten wir uns auf den Weg zur beeindruckenden Hängebrücke, die über die tosenden Stromschnellen führte. Danach machten wir uns auf den Weg nach Süden. Die Fahrt selbst verlief ereignislos: Es regnete, und der Verkehr auf der E45 war an diesem Werktag nahezu nicht vorhanden. Auf der 219 Kilometer langen Strecke wurden wir nur selten überholt – ein ungewöhnlicher Anblick. Am Abend fanden wir schließlich einen ruhigen Übernachtungsplatz hinter einem Rastplatz nahe Storuman, direkt an der E45. Ein gelassener Abschluss eines erlebnisreichen Tages.
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